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SAP peilt bei Cloud-Lösungen hohe Margen an

16/05/2014

 Designierter Finanzvorstand Mucic: Langfristig mindestens Margen wie im klassischen Software-Verkauf – Konzern will sich bei Zukäufen künftig vor allem auf kleinere Unternehmen konzentrieren

 

München. Der Walldorfer Softwarekonzern SAP peilt im Cloud-Geschäft langfristig mindestens die gleiche Profitabilität wie beim traditionellen Verkauf von Software: „Ich habe keine Zweifel, dass man langfristig mit dem Cloud-Geschäft Margen erzielen kann, wie mit dem klassischen Lizenz-Modell und sogar noch bessere“, sagte der designierte Finanzvorstand in einem Gespräch mit der Wirtschaftszeitung €uro am Sonntag. Es gebe viele Hebel, um die Profitabilität mit Cloud-Lösungen zu steigern, „allen voran Skaleneffekte“, sagte Mucic.

Außerdem könne SAP „im Vergleich zu reinen Cloud-Anbietern klare Synergien“ im Vertrieb und der Entwicklung nutzen. SAP habe Entwicklung und Vertrieb von klassischer Software und Cloud-Lösungen zusammengelegt. „Wir müssen also nicht noch mal alles neu aufbauen oder zusätzliche Kapazitäten schaffen“, sagte Mucic, der zum 1. Juli die Nachfolge des amtierenden SAP-Finanzchefs Werner Brand übernimmt.

Zuletzt hatten etwa die Analysten von UBS Zweifel geäußert, ob die Walldorfer mit der Vermietung von Software ähnlich profitabel sein können wie mit dem Verkauf entsprechender Lösungen und dabei unter anderem auf den deutlich vereinfachten Anbieterwechsel bei Cloud-Lösungen hingewiesen.

Mit Cloud-Lösungen könnten Kunden einfacher zum Wettbewerb wechseln, bestätigte auch Mucic. Daher müsse SAP künftig „ein hohe Kundenzufriedenheit schaffen und so die Quote der Vertragsverlängerung“ bei Cloud-Verträgen hochhalten. Dies führe über „wesentlich geringere Vertriebskosten“ zu steigender Profitabilität. Zudem werde das Geschäft so berechenbar.

Nach mehreren größeren Zukäufen will sich der Konzern künftig vor allem auf kleinere Zukäufe mit technologisch komplementären Angeboten konzentrieren. Der Markt sei bereits stark konsolidiert. „So viele Unternehmen, die auch noch unser Portfolio ohne Überlappungen ergänzen würden, gibt es nicht mehr“, sagte Mucic. Von daher sei „die Wahrscheinlichkeit größer, dass es künftig eher um gezielte Portfolio-Ergänzungen“ gehe.

Unterdessen peilt der amtierende SAP-Finanzchef Werner Brandt nach dem Abschied aus dem Vorstand kein Aufsichtsratsmandat bei SAP an. Er werde nach dem Ausscheiden im Sommer zwar weitere Aufsichtsratsmandate üernehmen, sagte Brandt in dem Doppel-Interview mit €uro am Sonntag. Der Aufsichtsrat der SAP stehe jedoch „nicht zur Debatte“.

From → Börse, IT

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